System CANFIT-PLUS von Vorum, Kanada
Unternehmen:
Das kanadische Unternehmen Vorum bietet mit ihrem System CANFIT-PLUSTM CAD/ CAM Komponenten an, die derzeit weltweit wohl das umfassendste Software-Paket darstellen.
Die Besonderheit des CANFIT-PLUSTM Systems liegt in der Verschmelzung von formgebenden Verfahren der Modelltechnik und bildgebenden Verfahren der Medizintechnik, wie es – im Zusammenhang mit dem CAD-System Phantom 3D Touch und der Software Freeform – SUBKE et al. die Fachhochschule Gießen-Friedberg gefordert hat.
So ist der/ die OMB durch CANFIT-PLUSTM in der Lage, Röntgenbilder in den Modellierungsprozess zu integrieren, um so beispielsweise Deformitäten genauer und präziser zu korrigieren, den Redressionsprozess zeitlich genau zu verfolgen und Fortschritte besser zu dokumentieren.
Übersicht über die wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten der Systeme von Vorum Kanada in schematischer Form
Die Integration der Röntgenbilder funktioniert durch die Überlagerung von halbtransparenten Fotografien (von frontal oder dorsal) mit digitalen oder nachträglich digitalisierten Röntgenbildern. Dabei werden gut palpierbare Punkte wie z.B. die Darmbeinstachel, die Beckenkämme oder der Brustbeinfortsatz usw. auf dem Patienten markiert und der Rumpf anschließend fotografiert. Daraufhin können die Proportionen von Röntgenbild und Digitalbild per Bildbearbeitungsprogramm aneinander angepasst werden, so dass sich die markierten Punkte exakt mit den gleichen, auch auf dem Röntgenbild ersichtlichen Punkten, decken.
Diese Verfahrensweise wird erfolgreich durch die in Deutschland tätige Firma Regnier Orthopädie GmbH praktiziert, die sich auf Rumpforthetik spezialisiert hat und auch als Servicefertiger auftritt. So können beispielsweise Orthopädiewerkstätten, die nicht auf Rumpforthetik spezialisiert sind, Korsetts (besonders Skoliosekorsetts) durch ein einfaches Verfahren in Zusammenarbeit mit Fa. Regnier bauen lassen.
Hierzu werden lediglich die Röntgenbilder und ein spezielles Digitalfoto des entsprechenden Patienten benötigt. Das Digitalfoto des Patienten wird mit einem gerasterten Hintergrundbild aufgenommen, welches eine genau definierte Rastergröße hat und so als Kalibrier- und Lot- bzw. Stellungsorientierung dient.
Wie in Abbildung 1 ersichtlich, kann bei den Systemkomponenten von CANFIT-PLUSTM grundsätzlich zwischen zwei Typen unterschieden werden. Die CAD-Software P&O Design (Prothetik & Orthetik Design) arbeitet mit virtuellen Körperpositivmodellen als Modelliergrundlage. Das Resultat dieser CAD-Software ist also immer ein individuell modelliertes Körperpositivmodell.
Im Gegensatz dazu arbeiten sämtliche anderen CAD-Programme der Firma Vorum mit Maßen, die aus den individuellen Scans berechnet bzw. extrahiert wurden. Diese Anwendungsprogramme passen also die Patientendaten an die prothetischen und orthetischen Grundmodelle in den virtuellen Bibliotheken der Software an und arbeiten hier mit angepassten konfektionierten Modellen.